Wenn die Außentemperaturen deutlich unter 21 °C sinken, beginnen wir zu frieren, es sei denn, wir schützen uns vor der Kälte mit wärmender Kleidung und sorgen dafür, dass der Körper weniger
Energie nach außen verliert. Wie Letzteres bewirkt wird, wurde sehr gut von den beiden Japanern Georges Ohsawa (geb. Nyoichi Sakurazawa) und Michio Kushi in ihren Büchern über Makrobiotik
beschrieben.
Entscheidend ist diesbezüglich, dass wir in den kalten Jahreszeiten und Klimazonen mehr Yang-Energien mit der Nahrung aufnehmen, die unter anderem dafür sorgen, dass sich die Hautporen durch eine Verschiebung der Lebensenergie ins Körperinnere verkleinern. Dadurch bleibt mehr Körperenergie im Körper und wird weniger in Form von Körperwärme nach außen abgegeben.
Je yang-betonter die Nahrung daher im Winter ist, desto weniger frieren wir, und je mehr yin-überschüssige Lebensmittel wir aufnehmen, desto mehr Körperwärme wird nach außen abgegeben,
wodurch der Körper gekühlt wird. Im Winter hat dies zur Folge, dass wir dann schneller zu Frieren beginnen.
Damit wir im Winter weniger frieren, müssen wir dem Körper somit mehr Yang zuführen als im Sommer beziehungsweise in einem warmen Klima. Dies ist nicht nur mit körperlicher Bewegung, wie
anstrengender körperlicher Arbeit und Sport, möglich, sondern auch mit yang-überschüssigen Lebensmitteln.
Yang-überschüssig sind neben Salz jedoch nur zwei Lebensmittelgruppen, und zwar
- Fleisch, Fisch und Eier sowie
- alle vollwertigen Getreide- und Pseudogetreidearten, wie Vollkorndinkel, Vollkornweizen, Vollkornemmer, Vollkorneinkorn, Vollkornhafer, Vollkorngerste, Vollkornreis (Naturreis), Hirse, Buchweizen, Amaranth, Quinoa usw.
Alle anderen Lebensmittel sind mehr oder weniger yin-überschüssig.
Besonders yin-überschüssig sind Obst und Trockenfrüchte, Gemüse und Pilze, insbesondere alle Fruchtgemüsearten, wie Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen, Avocados etc., flüssige und halbfeste
Milchprodukte, alle Nüsse und Ölsamen, alle Öle und Fette und alle natürlichen, raffinierten und synthetischen Süßungsmittel.
Hülsenfrüchte sind weniger yin-überschüssig, wobei Bohnen und Erbsen wärmender als Kichererbsen und Linsen sind.
Von den Gemüsearten ist das Wurzelgemüse am wenigsten yin-überschüssig, weshalb es sich für die Winterernährung am besten als Ergänzung von Getreide und Pseudogetreide eignet. Dazu gehören unter anderem schwarzer und weißer Rettich, Pastinaken, Petersilienwurzel, Steckrübe, Knollensellerie, Möhren, Bataten (Süßkartoffeln), Navet, Lichtwurzel usw.
Nicht dazu gehören Kartoffeln, was deren Verzehr im Winter aber nicht ausschließt. Bei ihnen handelt es sich um relativ yin-betonte Knollen, die im Vergleich zum Wurzelgemüse und zu Knollensellerie yin-überschüssiger sind und den Körper deshalb mehr als Wurzelgemüse und Knollensellerie kühlen.
Fazit: Wenn man im Winter weniger frieren möchte, sollte die Nahrung yang-betonter sein. Bei laktovegetarischer und veganer Ernährung ist dies vor allem mit viel Vollkorngetreide und Pseudogetreide in Form von Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkorntsampa und gekochten Körnern, Flocken, Schroten und Vollkornmehlen und weniger yin-überschüssigen und weniger kühlenden Lebensmitteln, wie Bohnen, Erbsen, Wurzelgemüse und festem Käse, inklusive Mozzarella und Fetakäse, in Ergänzung von kaltgepressten Ölen und Fetten möglich. Ungesäuertes Getreide und Pseudogetreide ist diesbezüglich yang-überschüssiger und damit wärmender als gesäuertes Getreide, wie Sauerteig- und Backfermentbrot, und rohes, angekeimtes Getreide und Pseudogetreide.
Bei nicht-vegetarischer Ernährung werden diese Lebensmittel durch Fleisch, Fisch, Schalentiere, Eier und Insekten ergänzt oder, je nach Ernährungsweise, teilweise ersetzt.
Ausführlich werden die Yin-Yang-Energien und kühlenden und wärmenden Eigenschaften der Lebensmittel im Kapitel „Yin-Yang-Energien – Urkräfte des Lebens“ im Buch „Die Nährstoff-Geheimnisse der Methusalem-Ernährung“ beschrieben. Ebenfalls sind die Yin-Yang-Energien ein wichtiges Thema in meinen Beratungen und Seminaren, weil sie noch weitere bedeutende Wirkungen in unserem Körper und für unsere Gesundheit haben.
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