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Blogartikel: Säuregehalt in Olivenöl

Frage: Kann man den Säuregehalt von Olivenöl und anderen kaltgepressten Ölen schmecken und welche Wirkungen hat der Säuregehalt von pflanzlichen Ölen im Körper?


Antwort: Nein, der Säuregehalt von hochwertigen pflanzlichen Ölen von weniger als einem Prozent ist nicht schmeckbar.

     Beim Säuregehalt beziehungsweise Säuregrad (= Säurezahl) von pflanzlichen Ölen, wie extra nativem Olivenöl und kaltgepresstem Sonnenblumenöl, handelt es sich um den prozentualen Gehalt an freien Fettsäuren. Freie Fettsäuren entstehen in pflanzlichen Ölen entweder durch eine enzymatische Aufspaltung der Fette oder durch oxidative Prozesse. In beiden Fällen werden Fettsäuren von den Fettmolekülen abgespalten. Dies geschieht in geringem Maße nicht nur bei der Ölgewinnung und während der Lagerung von pflanzlichen Ölen, sondern auch bei einer Verletzung der Früchte und Samen, zum Beispiel bei der Ernte, sowie bei einem Befall mit Schädlingen.


Freie Fettsäuren sind normal im Verdauungstrakt: Geringe Mengen an freien Fettsäuren sind somit in allen kaltgepressten pflanzlichen Ölen enthalten. Darüber hinaus sind sie vollkommen physiologisch im Magen-Darm-Trakt und Körper, weil sie bei der Verdauung der Fette durch die fettspaltenden Enzyme (Lipasen) des Magens und der Bauchspeicheldrüse von den Fettmolekülen abgespalten werden. Sie haben somit keinerlei negative Wirkungen im Magen und Darm, solange sie nicht durch den Sauerstoff zu Fettsäureradikalen oxidiert werden, was aber genauso für unaufgespaltene Fette gilt.
     Allerdings verschlechtern größere Mengen an freien Fettsäuren von mehr als 2 Prozent den Geschmack eines Öls und machen es mit zunehmender Menge ungenießbar.

 

Zusätzlich können sie teilweise die Haut schädigen. Denn freie ungesättigte Fettsäuren, insbesondere freie mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie die zweifach ungesättigte Linolsäure, eine lebenswichtige Omega-6-Fettsäure, und die dreifach ungesättigte Alpha-Linolensäure, eine sehr wichtige Omega-3- Fettsäure, schädigen die Hautzellen, wenn sie in zu hoher Konzentration auf die Haut aufgetragen werden, 1) Quellenangabe am Ende des Artikels. Aus diesem Grund eignen sich am besten Öle und Fette für die Haut, die nur wenig mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, wie zum Beispiel extra natives Olivenöl.

 
Der Säuregehalt ist ein wichtiges Qualitätskriterium: Der Gehalt an freien Fettsäuren in pflanzlichen Ölen, insbesondere in extra nativem und nativem Olivenöl, gehört zu den wichtigsten Qualitätskriterien für pflanzliche Öle. So haben besonders hochwertige kaltgepresste Öle einen Säuregehalt von weniger als 0,5 Prozent direkt nach der Ölgewinnung.
     Weitere wichtige Analysenwerte von pflanzlichen Ölen sind die UV-Absorption beziehungsweise die K-Werte, die Auskunft über die Unversehrtheit der verarbeiteten Früchte und Samen und die Frische eines Öls geben, und der Peroxidwert (= Peroxidzahl), der den Sauerstoffangriff und -verderb des Öls beschreibt.

 

Ausführliche Informationen zu diesem Thema siehe die beiden Artikel Olivenöl aus reifen Oliven – das beste Hautöl“ und Olivenöl – das beste pflanzliche Öl“ auf der Website www.methusalem-ernaehrung.de.

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1     Doktorarbeit „Untersuchungen zum Einfluss freier Fettsäuren und Öle auf in vitro kultivierte Keratinozyten“ von Dr. med. Bettina Ruth Kuhnt: https://opendata.uni-halle.de/handle/1981185920/10242

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