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Blogartikel: Epigenetische Ernährung - Die große Bedeutung einer gesunden Ernährung für das Erbgut (Genom)

Frage: Wie wichtig ist eine gesunde Ernährung für unser Erbgut und welche Bedeutung hat diese für unsere Gesundheit im Vergleich zu anderen Faktoren, zum Beispiel zu psychischen Faktoren oder Sport?
 

 


Antwort: Unsere Ernährung ist weitaus wichtiger für unsere Gesundheit als allgemein bekannt ist. Der Grund ist, dass wir mit dem, was wir essen und trinken, starke positive Wirkungen in unserem Körper erzielen, aber auch viele Störungen erzeugen können.      

 

Krank durch häufige Zellerneuerungen: Bezüglich der Wirkung der Nahrung auf das Erbgut (Genom) sind die zeitlichen Abstände der Zellerneuerungen, bei denen aus einer alten Zelle zwei neue Zellen entstehen, bei „normalen“ Lebens- und Ernährungsweisen kürzer als bei deutlich gesünderen Lebens- und Ernährungsweisen. Problematisch ist dabei vor allem, dass bei den dabei stattfindenden Verdopplungen des Erbguts ein Teil der Endstücke der Chromosomen (Telomere) verloren geht und dass die Verkürzung der Telomere umso stärker ist, je ungesünder die Lebens- und Ernährungsweise ist.
      Wissenschaftlich wird die Verkürzung der Telomere, die als Schutzkappen der Chromosomen fungieren und deren DNA stabilisieren, mit einer Zunahme an chronischen Körperstörungen und Krankheiten in Verbindung gebracht. Je kürzer die Telomere der Chromosomen durch die Zellerneuerungen mit der Zeit werden, desto mehr Körperfunktionen werden dadurch geschwächt. Bei Unterschreitung einer Mindestlänge der Telomere kann sich die Zelle nicht mehr teilen und erneuern und verliert auch ihre Funktionen oder sie stirbt.

 

Gesunde Zellerneuerungen in größeren Abständen: Möchte man mit seiner Lebens- und Ernährungsweise hingegen dafür sorgen, dass sich die Abstände der Zellerneuerungen vergrößern und dass dabei möglichst wenig DNA-Sequenzen der Telomere verloren gehen, ist dafür zumeist eine Verbesserung der Lebens- und Ernährungsweise notwendig. Die gewählte Ernährungsweise sollte dann unter anderem für gesunde Darmverhältnisse und gute Stoffwechselfunktionen sorgen.
      Dass durch Anwendung einer pflanzenbasierten, vollwertigen Ernährung mit zusätzlicher Lebensstilverbesserung verkürzte Telomere auch wieder verlängert und teilweise regeneriert werden können, wurde durch eine Studie in den USA nachgewiesen, siehe hierzu den Artikel "Lebensstil und Telomere: Lässt sich das Ticken der mitotischen Uhr verlangsamen?" auf der medizinischen Online-Plattform Medscape: https://deutsch.medscape.com/artikel/4901677 (Link öffnen: Webadresse markieren, auf rechte Maustaste drücken und im sich öffnenden Fenster auf "Link in neuem Tab öffnen" klicken)

 

Mit anderen Worten: Je gesünder wir leben und uns ernähren, desto größer werden die Abstände der Zellerneuerungen und desto geringer sind die dabei stattfindenden Verkürzungen der Telomere. Dadurch wird unser Erbgut mit zunehmendem Alter weniger stark geschwächt, was sich in mehrfacher Hinsicht positiv auf unsere Gesundheit auswirkt.
      Darüber hinaus wirkt sich eine vitalstoffreiche, darmflorafreundliche und stoffwechselaktive Ernährung auch über epigenetische Effekte positiv auf das Erbgut aus, wodurch aktivierte Krankheitsgene auch abgeschwächt oder sogar abgeschaltet werden können. Das bedeutet, dass man damit dann nicht nur den Alterungsprozess verlangsamen, sondern auch Krankheiten verbessern oder sogar heilen kann.
 
Fazit: Unsere Gesundheit liegt zu einem großen Teil in unseren eigenen Händen.
 
Um die obige Frage abschließend zu beantworten, ist es tatsächlich so, dass eine gesunde, lebensenergiereiche Ernährung für mehrere positive Wirkungen verantwortlich ist. So steht sie nicht nur in einer direkten Beziehung zum Erbgut, zu den Darmverhältnissen, der Stoffwechselsituation und der Gesundheit des Körpers, sondern auch zur psychischen Verfassung, unter anderem über die Darm-Hirn-Achse.
     In Verbindung mit anderen Gesundheitsfaktoren, wie einer ausgeglichenen Psyche, gesunden Umweltbedingungen, körperlicher Bewegung oder meditativen Körper- und Geistesübungen, können die positiven Wirkungen auf das Erbgut und die Gene (Epigenetik) je nach der Bedeutung und Intensität der Faktoren dann teilweise deutlich verstärkt werden.

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